Alpinschule Oberstdorf

Die richtigen Bindungen und Skitourenschuhe sorgen nicht nur für Komfort, sondern auch Sicherheit und Performance. Werfen wir einen Blick darauf.

Die richtige Skitourenbindung

Bei Skitourenbindungen gibt es hauptsächlich 2 Typen: Rahmenbindungen und Pin-Bindungen (auch als Tech-Bindungen bekannt). Rahmenbindungen ähneln alpinen Skibindungen und sind ideal für Skifahrer, die Wert auf eine stabile, sichere Bindung legen und vielleicht auch auf der Piste fahren möchten. Pin-Bindungen hingegen sind leichter und bieten eine größere Bewegungsfreiheit im Aufstieg. Deshalb sind sie besonders bei längeren Touren und Aufstiegen beliebt.
Wähle die Bindung, die zu deinem Skistil und den vorherrschenden Bedingungen passen. Achte auch auf das Gewicht der Bindungen, da schwerere Modelle den Aufstieg erschweren können. Gute Bindungen haben außerdem Auslösemechanismen, die sich in Notfällen öffnen.

Die richtigen Skitourenschuhe für Komfort und Performance

Deine Skitourenschuhe sollten dir sowohl Komfort beim Aufstieg als auch Unterstützung bei der Abfahrt bieten. Achte auf Schuhe, die über eine ausreichende Wärme-Isolierung verfügen. Die meisten Skitourenschuhe haben eine "Walk"-Funktion, die mehr Bewegungsfreiheit beim Aufstieg ermöglicht. Für Abfahrten kannst du sie in einen stärkeren, stabileren Modus umstellen.
Beim Kauf von Skitourenschuhen solltest du auch auf die Kompatibilität mit deinen Bindungen achten. Nicht alle Schuhe funktionieren mit allen Bindungstypen. Darüber hinaus ist die Sohlensteifigkeit ein wichtiger Faktor: Weichere Sohlen bieten mehr Komfort beim Gehen, während steifere Sohlen eine bessere Kraftübertragung und damit mehr Kontrolle beim Skifahren bieten.

Deine Standard-Lawinenausrüstung, bestehend aus einem LVS-Gerät (Lawinen-Verschütteten-Suchgerät), einer Schaufel und einer Sonde, ist unerlässlich. Diese Ausrüstungsgegenstände ermöglichen es dir, im Notfall schnell zu reagieren und sind entscheidend für deine Sicherheit in Lawinengebieten und die deiner Tourenpartner. Wir erklären dir, wie sie funktionieren.

Das LVS-Gerät ist ein elektronisches Gerät, das Signale aussendet und empfängt. Wenn du von einer Lawine verschüttet wirst, sendet dein Gerät ein Signal aus, das von den LVS-Geräten der anderen Gruppenmitglieder empfangen werden kann. Im Suchmodus kann es die Signale eines verschütteten Geräts aufspüren. Es ist wichtig, dass du weißt, wie man ein LVS-Gerät bedient und regelmäßig mit deinem Gerät übst, um im Notfall schnell und effizient handeln zu können. Unsere Experten von der Alpinschule Oberstdorf zeigen es dir gern.

Eine robuste, aber leichte Lawinenschaufel ist unverzichtbar, um schnell Schnee zu bewegen, falls jemand verschüttet wird. Die Schaufel wird aber nicht nur zum Ausgraben von Verschütteten verwendet, sondern kann auch für den Bau von Schneeschutzbauten oder zur Untersuchung des Schneeprofils.

Die Lawinensonde ist ein langer, zusammenklappbarer Stab, der den genauen Standort einer verschütteten Person unter dem Schnee bestimmt. Nachdem du das Gebiet mit dem LVS-Gerät eingegrenzt hast, verwendest du die Sonde, um den Verschütteten präzise zu lokalisieren.

Die Entscheidung über einen Helm bleibt bei dir. Er kann dir zusätzlichen Schutz bei Stürzen und vor herabfallenden Objekten bieten. Eine Erste-Hilfe-Ausrüstung und deine Trinkflasche dürfen aber auf keinen Fall fehlen. Energieriegel oder Snacks sind definitiv eine gute Idee. Eine Stirnlampe kann ebenfalls nützlich sein, falls du in der Dämmerung oder Dunkelheit unterwegs sein solltest. Manchmal wirst du auch davon überrascht, weil deine Tour länger dauert, als du geplant hattest.

Atmungsaktive Skitourenbekleidung wäschst du gemäß der Pflegehinweise. Verwende milde Waschmittel und vermeide Weichspüler, um die Atmungsaktivität und wasserabweisenden Eigenschaften der Kleidung zu erhalten.

Lagere deine Skitourenbekleidung in einem trockenen, gut belüfteten Raum. Achtung: Wenn du schwere Gegenstände auf die Kleidung legst, könntest du möglicherweise die Isolationsschichten beschädigen. Achte darauf, dass Jacken und Hosen vollständig trocken sind, bevor du sie weg räumst. Handschuhe, Mützen und Socken ersetzt du besser, anstatt zu versuchen, sie auszubessern.

Eines der wichtigsten Elemente beim Skitourengehen ist das Wissen um Lawinengefahr. Checke offizielle Lawinen-Warndienste mit täglich aktualisierten Lawinen-Lageberichten. Es gibt zahlreiche Websites und mobile Apps mit Lawinenwarndiensten für unterschiedliche Skitourengebiete. Frage lokale Bergführer, Skischulen und Informationszentren in Skigebieten über deren aktuelle Einschätzung. Sie kennen die Region am besten. Es ist unabdingbar, dass du Lawinenrisiken richtig einschätzt. Ein Kurs in Lawinenkunde kann tatsächlich lebensrettend sein. Außerdem ist es wichtig, Grundkenntnisse in Erster Hilfe zu haben, damit du weißt, was im Falle eines Unfalls zu tun ist. Ein Erste-Hilfe-Set solltest du immer bei dir haben.

Weißt du, wie du dein LVS-Gerät, deine Schaufel und die Sonde richtig benutzt? Lasse dich ansonsten durch Skitouren-Experten einweisen und frische regelmäßig dein Wissen bei der Suche nach Verschütteten auf. Plane deine Route sorgfältig. Darunter fällt die richtige Einschätzung des Wetters und der Lawinengefahr, aber auch deiner eigenen Fähigkeiten. Traue dir nur zu, was auch wirklich machbar ist. Manchmal musst du deine Route ändern, wenn die Bedingungen es erfordern.